Face-Shields

Einzelteile: Halterbügel, Folie, Gummiband, Stabilisierung

Es ist März 2020 - Corona verbreitet sich in Deutschland. Schutzausrüstung - vor allem Gesichtsmasken sind Mangelware oder werden zu Wucherpreisen angeboten.
Das Gesundheitswesen, das Rote Kreuz, Alters- und Pflegeheime und viele andere Einrichtungen suchen nach Alternativen bzw. Ergänzungen zu den Schutzmasken.

Eine Lösung bietet die Makerszene in Deutschland - FACESHIELDS!
In rasanter Geschwindigkeit bildet und koordineiert sich deutschlandweit ein Netzwerk von mehreren tausend MakerInnen - MakerVsVirus. Primär werden die Faceshields mit 3DDruckern hergestellt - in MakerSpaces oder privat zu hause! Die Organisition erfolgt über Slack , einem digitalen Kommunikationstool.
Das große Netzwerk ist in kleine - sogenannte Hubs - unterteilt, die sich lokal selbst koordieren.

Das MakerLab ist von Anfang an mit dabei und koordiniert als Hub Murnau mehr als 20 Mitmachende in den Landkreisen Garmisch, Bad Tölz und Weilheim. Insgesamt standen bis zu 40 3DDrucker zur Verfügung. Es war beeindruckend alle unsere Drucker gleichzeitig , 24h , Tag für Tag in Aktion zu sehen und zu hören ;-). Der Druck der nötigen Zubehörteile für ein Faceshield auf einem einziger Drucker ist extrem langsam - aber alle zusammen konnten wir bei uns im Hub Murnau in den Spitzenzeiten bis zu 200 Shields pro Tag drucken.

Die Kontakteinschränkungen und der Lockdown erforderten eine ganz besondere Art der Verteilung der Rohmaterialien an die Maker, das Sammeln der fertig gedruckten Faceshields und die Ausgabe der bestellten Faceshields an unsere Besteller. Deshalb gab es 3 Sammel- und Verteilstellen: Murnau, Penzberg und Oderding bei Weilheim. Diese waren 24 Stunden geöffnet und für jeden erreichbar. Bestellt wurden die Faceshields online. Neudeutsch heisst so etwas heute : Decentral Popup Production Chain.

Die Faceshields haben wir KOSTENLOS abgegeben. Finanziert wurde alles über Spenden und ehrenamtliche Tätigkeit.

Über 4000 Faceshields haben wir hier in der Region ingesamt gedruckt, gelasert und kostenlos verteilt - zahlreiche Einrichtungen und Institutionen in unseren Landkreisen zählten zu den Abnehmern. Im Laufe der Aktion war das MakerLab einige Male in der Presse, im Radio und im Fernsehen. (Siehe auch unsere Facebook Seite)

Der Anlass für diese riesen Sache - Coroana - war ein trauriger und schwieriger. Dennoch zeigte sich gerade hier, was ein solches Netzwerk erreichen kann und wozu die Makerszene in Deutschland und hier bei uns in der Lage ist und welches Potential in ihr steckt. Wir als MakerLab haben die Chance genutzt um zu zeigen, dass wir da sind und wer wir sind.  Für alle die dabei sein konnten, war es mehr als spannend zu erleben, was mit kreativen Ideen und Ehrenamt und DO IT YOURSELF möglich ist ...